Plagiatsprüfung im Literaturbetrieb als enigmatisches Verfahren
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Diskussionen über Plagiate werden immer häufiger geführt, wobei sie nie zu einer konkreten Schlussfolgerung gelangen. Der Plagiatsvorwurf gegen die Autorin Helene Hegemann und ihren Debütroman Axolotl Roadkill (2010) im Zusammenhang mit Airens Strobo (2010) bspw. wird sowohl in wissenschaftlichen als auch populären Bereichen weiterhin kontrovers diskutiert. Die Frage wird infolgedessen gestellt, aus welchem Grund sich Beurteilungen von Rezipierenden erheblich voneinander unterscheiden können, obwohl sie dasselbe Phänomen wahrnehmen. Die vorliegende Arbeit erzielt deshalb nicht die Beantwortung, mit welchem Indikator man das Plagiat anerkennt, sondern die Annäherung an das Phänomen des Plagiats im Hinblick auf die ausgewählte Fallstudie. Damit die Fragestellung beantwortet wird, werden das Phänomen, Rezipierende, der Literaturbetrieb und die Absicht der Autorin anhand von relevanten literaturwissenschaftlichen Theorien und Konzepten, wie z. B. Intertextualität nach Kristeva und collagierte Literatur nach Bannasch, und psychologischen, wie z. B. Theory of Planned Behavior nach Ajzen, auf textueller, rezeptionsästhetischer und auktorialer Ebene untersucht. Die Ergebnisse zeigen auf textueller Ebene, dass der Text das Potential hat, collagierte Literatur zu sein, und auf rezeptionsästhetischer Ebene, dass die Plagiatsprüfung im Literaturbetrieb ein Enigma ist, weil das Plagiat nie von Rezipierenden als einheitlicher, objektiver Zustand betrachtet werden kann. Wenn die Absicht der Autorin auf auktorialer Ebene untersucht wird, ist die Schlussfolgerung, dass das Plagiat aus dem bewussten Übersehen der moralischen Grenze, der Unterschätzung des Rezipientenwissens und der Ausnutzung der Ambiguität im Gesetz entsteht.
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